Der Rudelchef

Sehr oft werde ich gefragt, gibt es einen Rudelchef unter Hunden? Auch gibt es einige Hundetrainer, die behaupten da Menschen nicht mit Hunden verwandt sind, gäbe es in dieser zwischenartlichen Beziehung  keinen Rudelchef oder eine Rangordnung. 

Der Rudelchef beim Hund

Viele Kynologen wie Erik Zimen (Der Hund: Abstammung – Verhalten – Mensch und Hund) oder Dorit Feddersen Petersen (Hundepsychologie: Sozialverhalten und Wesen), haben erforscht, warum gerade der Hund uns Menschen so nahe steht. Wölfe wie auch Hunde haben ein sehr ähnliches Sozialgefüge wie wir Menschen, welches wohl unter anderem diese enge Bindung zwischen Mensch und Hund erklärt. Sei es wer welche Plätze beanspruchen darf, wer wem Aufgaben geben darf, wer die Verantwortung trägt, bei wem man Schutz bekommt, wer Entscheidungen trifft. 

Was bedeutet das für die Rangordnung zwischen Mensch und Hund?

Ein Hund hat weder eine Moralvorstellung, noch ein Gewissen. Bei einem Hund gibt es kein “gut” oder “böse”. Wir, als der sogenannter “Über-Hund” sind der Maßstab für unseren Hund, welches Verhalten sich für ihn lohnt oder nicht. Sind wir fair, loyal und für den Hund in unseren Reaktionen verlässlich,  erkennt uns unser Hund als seinen Chef an. Er wird uns freiwillig gerne “folgen” und sich uns anschließen. Unser Hund wird in neuen Situationen auf uns achten und auf unsere Reaktion warten und keine eigene Entscheidung treffen, außer er hält uns nicht für fähig diese Situation zu regeln. 

Hunde die ihre Position im Rudel nicht kennen, sind übrigens meistens überfordert und gestresst. Hunde im Dauerstress können sogar krank werden. Deshalb tun wir gut daran, unserem Hund klare Grenzen aufzuzeigen, so dass dieser sich einordnen kann. Es gibt sogar Studien darüber, dass Hunde die fest in unser Sozialgefüge eingegliedert sind und ihre Grenzen kennen, glücklicher sind.